Das älteste Zeugnis

Die Tradition der Feuerwehr in Frittlingen reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück Das älteste Zeugnis ist die historische Feuerwehrfahne, die mit dem Jahr 1786 datiert ist. Die mit Ölfarbe auf Leinen gemalte Fahne zeigt eine Darstellung eines Feuerreiters auf der einen, der Heiligen Agatha auf der anderen Seite. Dokumentiert wird die Feuerwehr in der Folge vor allem in Rechnungsbüchern der Gemeinde, Nach heutigen Maßstäben bescheiden liest sich die Inventarliste z.B. aus dem Jahr 1805: 1 Feuerspritze, 2 Feuerhaken, 2 Feuerleitern, 20 Feuereimer. Als „Magazin" diente ein Spritzenhäusle mitten im Dorf. Mit dem Bau des Rathauses im Jahr 1932 wurde dieses verkauft. In dieser Zeit war der Feuerlöschdienst verpflichtend für jeden Mann und eher als Selbst- und Nachbarschaftshilfe organisiert. Dazu musste, wie Eintragungen aus den Jahren 1856 belegen, jeder Bürger bei der Hochzeit einen Feuerwehreimer anschaffen und auf dem Rathaus abliefern. Im Jahre 1874 wurde eine neue Feuerwehrsatzung der Gemeinde aufgestellt, in der die Alarmierung mit Glocken und Trommeln sowie der Benachrichtigung des Oberamtes durch einen Feuerreiter verankert waren. 

Die Gründung 1878 und unsere Anfänge

Aus den Aufzeichnungen über das damalige Feuerlöschwesen geht hervor, dass im Jahr 1878 eine kleinere freiwillige Feuerwehrgruppe gegründet wurde, die aus dem Geist der Nachbarschaftshilfe entstanden ist und aus den männlichen Personen in der Gemeinde zusammengestellt wurde. Diese wurde - wie Rechnungsbelege beweisen - auf Kosten der Gemeinde uniformiert. Dieses Datum gilt als erstes belegbares Gründungsdatum. Schon 1885 ist eine vierrädrige einstrahlige Feuerspritze angeschafft worden, Drei Jahre später wurde eine Handfeuerspritze für den Ortsteil Michelhölzle und im Jahr 1892 eine heute noch erhaltene vierrädrige Saug-Druckspritze für 1450 Mark bei der Fa. Kurz in Stuttgart gekauft. Am 1. April 1928 wurde die bestehende Pflichtfeuerwehr mit einer Stärke von 170 Mann in eine Freiwillige Feuerwehr aus 72 Männern umgewandelt. Für Nichtangehörige wurde ab diesem Zeitpunkt eine Feuerwehrabgabe erhoben. Aufzeichnungen und Rechnungsbelege der Gemeinde zeigen, dass in den Jahren 1926 bis 1930 weitere wichtige Anschaffungen wie Hydrantenwagen für Gruppeneinsätze getätigt wurden, die durch die Schaffung des Wasserversorgungsnetzes in der Gemeinde erforderlich wurden. 1937 wurde eine mechanische Schiebeleiter der Fa. Ziegler mit 12,50 m Länge erworben, die heute noch vorhanden ist.

Nach dem Krieg

Vom Mai 1945 bis April 1947 ruhte der Feuerwehrbetrieb aufgrund eines Verbotes der französischen Besatzungsmacht. Dieser wurde durch einen Erlass teilweise wieder freigegeben und ließ eine Stärke von 21 Mann zu. Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurde das Feuerlöschwesen reformiert. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung in der Bundesrepublik erfuhr auch das Feuerlöschwesen einen enormen Fortschritt.  

Das erste Fahrzeug

Im November 1964 wurde durch Verhandlungen mit der Gemeinde beschlossen, erstmalig ein motorisiertes Fahrzeug zu beschaffen. Voll Freude und Stolz konnten die Feuerwehrmänner am 25. August 1965 das neue Löschfahrzeug TSF8 in Empfang nehmen und damit ihre Schlagkraft erheblich stärken. Die Ausbildung von Maschinisten an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal stellte den Grundstock einer neuen Aufbauphase, eines Umdenkens und einer neuen Methode im Löschwesen dar. Durch eine umfang- und abwechslungsreiche Ausbildung wurde in den folgenden Jahren die Schlagkraft der freiwilligen Wehrmänner auf einen beachtenswerten Stand gebracht, die durch die Ablegung des 1. Leistungsabzeichens in Schramberg am 5. Juli 1969 erstmals mit Bestnote belohnt wurde. 

1978 ein besonderes Jahr

Von ganz besonderer Bedeutung in der langjährigen Geschichte der Feuerwehr war das Jahr 1978: vom 22. bis 29. Mai 1978 wurde das 100-jährige Jubiläum - verbunden mit dem Kreisfeuerwehrfest - zünftig gefeiert. Drei Tage standen Wettkämpfe der Feuerwehrmänner, ein riesiger Festumzug sowie ein buntes Unterhaltungsprogramm für Jung und Alt im Mittelpunkt des Jubiläums. Durch den Entschluss der Gemeinde, in der Ortsmitte ein neues Rathaus mit Vereinsräumen und einer Arztpraxis zu bauen, konnten die Feuerwehrmänner im Jubiläumsjahr (1978) in ihr neues Feuerwehrmagazin im Untergeschoss des neuen Rathauses einziehen. Groß war die Freude über die funktionellen Aufenthalts-, Gruppen- und Geräteräume. 

Die Gründung der Jugendfeuerwehr

Im Jahr 1983 wurde mit 10 Jugendlichen die Übungsarbeit aufgenommen. Die Jugendfeuerwehr ist im Verlauf der folgenden Jahre zu einem festen Bestandteil der Feuerwehr geworden.